Lange prägten die Burschenschaften in Heidelberg mit ihrem „Maiansingen“ den Vorabend zum 1.Mai in der Heidelberger Altstadt. Doch seit den 80er Jahren regt sich gegen das völkisch-nationalistische sowie frauenfeindliche Treiben ein breiter und entschlossener Widerstand. Von da an konnte das „Maiansingen“ der Burschis nur noch unter massivem Polizeischutz umgesetzt werden und führte letztendlich dazu, dass die Veranstaltung in der 2. Hälfte der 90er aus der Altstadt verschwand.

https://aihd.noblogs.org/post/2021/05/02/reden-der-aihd-il-bei-der-demo-die-krise-an-der-wurzel-packen/

Unter nicht-pandemischen Bedingungen findet am 30.04. alljährlich das Antifaschistische Straßenfest unter dem Motto „Altstadt links! Zusammen kämpfen – zusammen feiern“ mit Redebeiträgen und Livemusik statt. Doch wäre es aufgrund der aktuellen Coronasituation unverantwortlich gewesen, solch ein Event durchzuführen.

So traf man sich dieses Jahr gegen 18 Uhr an der Stadtbücherei unter dem Motto „Die Krise an der Wurzel packen!“. Thematisch gab es Redebeiträge zur aktuellen Coronapolitik und dem damit einhergehenden halbgaren Lockdown der besonders Pflegepersonal, Arbeiter*innen, FLINTA* Personen und prekär Beschäftigte hart trifft. Nachdem diese Zustände in vier kämpferischen Wortbeiträgen kritisiert wurden zogen die rund 200 Antifaschist*innen los. Über die Kurfürsten-Anlage, durch den Geisberg-Tunnel, dessen Akkustik maximal ausgenutzt wurde, in Richtung Universitätsplatz, wo die Abschlusskundgebung stattfinden sollte.

Auch bei den Abschlussreden wurde noch einmal deutlich gemacht, dass wir für eine solidarische Krisenlösung kämpfen, in der die Gesundheit der Menschen nicht für Kapitalinteressen herhalten muss. Wir setzen uns für eine solidarische Perspektive sowohl während als auch nach der Krise ein, jenseits von Staat, Patriarchat und Kapitalismus! Für eine Welt ohne Krisen!