Am Vormittag des 16.04. hatten wir uns am Heidelberger Hauptbahnhof der Anreise der AIHD zu den Protestaktionen in Weinheim angeschlossen. Bereits dort sind wir auf ein hohes Kontigent an Beamten gestoßen, von denen wir zunächst aus der Entfernung beobachtet wurden, von denen welche aber uns selbst im Zug begleitet haben und an den Türen zu unserem Zugabschnitt standen, wodurch einige Passagiere abgeschreckt wurden, in den Zug zu steigen. Was das für eine eigenartige Herangehensweise der Polizei an das eigene PR gewesen ist, konnten wir bislang nicht einschätzen.


Das Exekutivorgan meinte in Weinheim auf dem Weg zur Kundgebung den Lotsen spielen und Menschen, die sich dem offensichtlich beschrifteten WC am dortigen Hauptbahnhof näherten, mit Drohungen zurückschicken zu müssen.
Nachdem die relativ kurze Kundgebung mit Redebeiträgen von den Genoss*innen des Antifabündnisses Weinheim, der Antifaschistischen Offensive und der spontanen Ansprache eines Linken-Politikers zuende war, wollte sich der Großteil der Anwesenden Richtung Schlossplatz begeben, wo eine weitere Kundgebung stattfinden sollte. Das fanden die Uniformierten gar nicht gut, und es fand eine kurze Joggingpartie statt.
Nachdem also die Staatsmacht einen kleinen Teil der Aktivist*innen eingekesselt hatte, scheiterte sie daran, eine Begründung herbeizubeschwören, und es blieb bei mündlichen Verwarnungen und Personenkontrollen. Währenddessen und im Anschluss streiften mehrere antifaschistische Kleingruppen durch die Stadt, wobei es mehrmals zu kleineren Kesseln kam. Einer davon war genau auf der Route der Faschisten. Infolgedessen wurde das Trauerspiel der NPD umgeleitet, was einerseits dazu führte, dass die Faschisten ihre Propaganda nicht auf dem gut besuchten Marktplatz verbreiten konnten, andererseits hätte die ursprüngliche Route durch einige schmale Stellen geführt, wo eine Konfrontation möglich gewesen wäre.
Letztendlich kam der Höhepunkt der Auseinandersetzung dann im Schlosspark, wo ca. 40 Faschisten mehr als 300, sowohl organisierten als auch bürgerlichen, Protestierenden entgegenstanden. Die Polizei sah sich, wie altbekannt, in ihrer Rolle als Schützer faschistischer Kräfte dazu gedrängt, willkürlich zu beschließen, den Gegenprotest zu verbieten und die Menschen zu verdrängen oder festzunehmen. Daraus wurde aber nichts. Stattdessen hatten sie halbherzig versucht, die Tore zum Schlosspark zu versperren, um abreisende Antifaschist*innen zu bedrängen. Da sie aber einen Hinterausgang vergessen hatten, war auch das kein großes Problem.
Alles in Allem konnten wir, angesichts der Umstände, am Ende spontan eine relativ erfolgreiche Aktion absolvieren und zusammen ein klares Zeichen setzen – egal, wie sich die Faschisten profilieren, in Weinheim können sie keinen Fuß mehr fassen.

Alerta!