Nachdem wir gemeinsam mit vielen weiteren AntifaschistInnen in den letzten Wochen den Protest gegen die rechtsoffenen und verschwörungsideologischen „Montagsspaziergänge“ organisiert haben, können wir glücklicherweise wohl vorerst einen Schlussstrich unter dieses Kapitel ziehen.

Denn nachdem Manfred Kadel, der Anmelder der „Spaziergänge“, bereits letzten Montag angekündigt habe, er wolle zukünftig keine weiteren Veranstaltungen mehr anmelden, fand am gestrigen Montag, 29. Juni, zum ersten Mal seit Beginn der Aufzüge kein „Montagsspaziergang“ in Walldorf statt. Stattdessen beobachteten anwesende AntifaschistInnen lediglich, wie Kadel für ein paar Minuten mit einer Handvoll seiner Gefolgsleute vor dem Rathaus rumstand, bevor sie alle wieder von dannen zogen.

Wir möchten an dieser Stelle ganz klar sagen: Diesen antifaschistische Erfolg verdankt Walldorf nicht irgendwelchen Behörden, der Stadt oder der geringen Ausdauer der „Corona-Rebellen“, sondern ganz alleine den vielen BürgerInnen der Astorstadt, die auf der Straße waren, um Gesicht zu zeigen gegen rechtes Gedankengut und VerschwörungsideologInnen!

Wer das nicht glaubt, dem oder der empfehlen wir einen Blick in den offenen Brief, mit dem Manfred Kadel sich bereits letzten Montag an die Bürgermeisterin und die GemeinderätInnen wandte. In diesem verwendet er mehrere Seiten darüber, Stuss über den antifaschistischen Protest abzulassen und macht klar, dass es dieser Protest war, der ihn zur Aufgabe bewegt hat. Dass er sich dabei ein nicht-existierendes Bedrohungsszenario herbeifantasiert, die Nazi-Herrschaft relativiert und indirekt behauptet, Gemeinderat Himberger würde unter dem Deckmantel unserer Organisation diffamierende Recherchen gegen ihn verbreiten, darauf wollen wir hier lieber nicht näher eingehen. Ist ja vielleicht auch in Kadels Interesse, dem es mit diesem Schreiben gelungen sein dürfte, nun wirklich auch der letzten Person in Walldorf zu zeigen, welches rechtes Gedankengut er vertritt und welchen Verschwörungsmythen er anhängt.

Wir jedenfalls sind glücklich über den antifaschistischen Erfolg, wissen aber auch, dass wir uns auf diesem nicht ausruhen dürfen. Von hier aus muss es weitergehen, wir müssen uns weiter vernetzen und organisieren, damit die Rechten auch beim nächsten Mal, wenn sie meinen, sie könnten sich aus ihren Löchern wagen, entschlossenen Gegenwind erfahren.