Am gestrigen Montag, 3. August, wollte der Rassist Stefan Räpple mit seiner AfD-Gefolgschaft durch Waghäusel marschieren, um einen Vorfall für seine rechte Hetze politisch zu instrumentalisieren, der sich vor ein paar Tagen in der Stadt ereignet hatte. Dieses Vorhaben glückte Räpple jedoch nur bedingt. Sein rassistisches Geschwafel ging im Lärm antifaschistischen Protests unter.

Am 28, Juli war ein 54-jähriger Mann am Waghäuseler Bahnhof von zwei Menschen ins Gleisbett gestoßen und schwer verletzt worden. Später wurden zwei mutmaßliche Tatverdächtige in einer Gemeinschaftsunterkunft für AsybewerberInnen festgenommen.

Der ehemalige AfD-Politiker Stefan Räpple hatte als Reaktion darauf für den 3. August einen „Marsch zum Rathaus“ angekündigt, der unter dem Motto „Massenabschiebungen jetzt“ stand.

Wie gewohnt tat die Polizei alles, um den RassistInnen die Straße freizuhalten, so waren die Auflagen der Gegendemo, die von der Linkspartei angemeldet wurde, laut Aussage des Anmelders zehn Seiten lang, darunter Forderungen wie das Festhalten der Namen aller TeilnehmerInnen und ein OrdnerInnen-Schlüssel von 2:1, die sich noch dazu namentlich der Polizei vorstellen sollten. Die Gegendemo wurde abgesagt, da unter solchen repressionsbegünstigenden Bedingungen keine Demo verantwortbar gewesen wäre. Stattdessen schlossen sich die GegendemonstrantInnen der Mahnwache der SPD an, deren Ortsverband es für eine sinnvolle Idee hielt, im Angesicht marschierender FaschistInnen zu schweigen, die AntifaschistInnen an das andere Ende des Kundgebungsgeländes zu verstoßen und spöttisch aufzufordern, eine eigene Kundgebung anzumelden.

Das Kundgebungsgelände war mit Hamburger Gittern umzäunt und die Polizei erschien mit rund 100 BeamtInnen. Der Großteil der rund 150 TeilnehmerInnen schloss sich jedoch zusammen, um mit Sprechchören dem braunen Mob Dampf zu machen.

 

Nachdem die Rechten losmarschierten, wurde den AntifaschistInnen die Abreise erschwert – zunächst durften einige Gruppen nicht mal in das Bahnhofsgebäude, Personen, die mit dem Auto angereist waren, durften nur einzeln das Gelände verlassen.

Alles in Allem haben die staatlichen Behörden also erneut gezeigt, auf wessen Seite sie stehen. Enttäuscht sind wir von der SPD, die sich nicht willig gezeigt hat, was anderes als unpassende Symbolpolitik und Spaltung zu betreiben. Dennoch haben wir getan, was im Rahmen des Möglichen war, und werden, falls nötig, wieder nach Waghäusel fahren, um den FaschistInnen zu klar zu machen: Es gibt kein ruhiges Hinterland!

Wir bedanken uns bei „Der Rote Rabe – Blogspot für politische Kultur“ für die Fotos, die wir hier nutzen konnten!