Heute haben wir in Walldorf ein kleines Solidaritätsbild für unseren Genossen Jo aufgenommen, der nach einer Reihe landesweiter Hausdurchsuchungen bei AntifaschistInnen seit letzter Woche in Stuttgart in Untersuchungshaft sitzt.

Der Staat wirft Jo vor, an einer Auseinandersetzung mit Aktivisten der rechten Pseudogewerkschaft „Zentrum Automobil“ vor einigen Wochen in Stuttgart beteiligt gewesen zu sein, bei der einer der Faschisten schwerer verletzt wurde.

Die Medien haben nach dem Stuttgarter Vorfall schnell die Propaganda der Rechten übernommen und sprachen davon, Antifas hätten „Gewerkschafter“ angegriffen. Um zu begreifen, dass diese Darstellung in keinster Weise der Wahrheit entspricht, reicht ein Blick in die zahlreichen antifaschistischen Veröffentlichungen über das „Zentrum Automobil“ (z.B. diese ausführliche Broschüre aus Stuttgart). Hinter der Fassade einer Gewerkschaft verstecken sich in Wahrheit ehemalige und aktive Nazis mit engen Verbindungen in die militante rechte Szene.

Durch die Razzien von letzter Woche zeigt der Staat einmal mehr, dass er an der Bekämpfung faschistischer Netzwerke wie dem „Zentrum“ kein Interesse hat. Stattdessen kriminalisiert er lieber AntifaschistInnen, die sich gegen diese Netzwerke zu Wehr setzen und überzieht sie mit Repressionen, die wie im Fall von Jo sogar bis zur Inhaftierung reichen können.

Uns überrascht das Verhalten des Staates nicht. Ganz im Gegenteil. Egal ob rechte „Wehrsportgruppen“ in den 1980ern, rassistische Brandanschläge in den 1990ern, die Mordserie des NSU in den 2000ern oder rechte Netzwerke in Bundeswehr und Polizei, die in den letzten Jahren aufgeflogen sind: Seit Jahrzehnten beweist der Staat immer wieder, dass wir uns im Kampf gegen den faschistischen Terror auf ihn nicht verlassen können.

Die Losung kann daher nur lauten: Wir müssen uns selbst gegen die FaschistInnen organisieren! Antifa bleibt notwendig!

Und wenn die Folge des konsequenten antifaschistischen Handelns ist, dass der Staat versucht, einzelne AntifaschistInnen zu kriminalisieren, dann lassen wir uns nicht spalten, sondern stellen der staatlichen Repression unsere Solidarität entgegen. Denn ein Angriff auf Einzelne ist immer ein Angriff aus uns alle!

Daher sagen wir klar: Solidarität mit den von Repression betroffenen AntifaschistInnen! Freiheit für Jo!